Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den ersten sechs Monaten der Gesundheitsreform einen Überschuss von rund zweieinhalb Milliarden Euro erzielt. Bis Ende des Jahres wird ein Überschuss von bis zu vier Milliarden Euro erwartet.
Die Gesundheitsreform hat Bewegung ins Gesundheitswesen gebracht: Bonusprogramme, Hausarztmodelle und medizinische Versorgungszentren beleben den Wettbewerb um Qualität und Effizienz, während sinkende Ausgaben dafür sorgen, dass das Gesundheitssystem bezahlbar bleibt.
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im ersten Halbjahr 2004 einen Überschuss von rund zweieinhalb Milliarden Euro erzielt. Dieser Trend setzt sich fort. Das Bundesgesundheitsministerium erwartet bis zum Jahresende einen Überschuss von bis zu vier Milliarden Euro. Damit werden die finanziellen Ziele der Gesundheitsreform in diesem Jahr erreicht und zwingend weitere Spielräume für Beitragssenkungen und Schuldenabbau geschaffen. Bundeskanzler Gerard Schröder am 3. Oktober 2004: „Die Kassen müssen und sollen die Überschüsse für Beitragssenkungen einsetzen.“
Arzneimittelausgaben massiv gesunken
Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sanken die Ausgaben in den ersten sieben Monaten im Vergleich zum Vorjahr massiv um fast 1,7 Milliarden Euro. Damit liegen sie um 13,16 Prozent unter den Ausgaben des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Die Ausgaben für Medikamente gingen auch im September zurück. Sie lagen um etwa fünf Prozent unter den Ausgaben des Vorjahresmonats.
Kassen im ersten Halbjahr mit 2,5 Milliarden Überschuss
Der Überschuss der gesetzlichen Krankenkassen ist höher als erwartet. Einige Kassen geben die Überschüsse in Form von Beitragssenkungen an die Versicherten weiter. So können bereits über 26 Millionen Versicherte von den gesunkenen Beiträgen profitieren. Der Überschuss der Monate Januar bis März 2004 (950 Millionen Euro) hat sich mehr als verdoppelt.
Die aktuelle Überschussentwicklung hat außerdem dazu geführt, dass die Entschuldung der gesetzlichen Krankenkassen noch schneller erfolgt als gesetzlich vorgesehen. Die Gesundheitsreform sieht eine Entschuldung der Krankenkassen in vier gleichen Schritten bis Ende 2007 vor. Bis heute konnte der Schuldenstand auf rund dreieinhalb Milliarden Euro reduziert werden. Im Jahr 2003 lag er noch bei knapp sechs Milliarden Euro.
Weitere Beitragssenkungen erwartet
Angesichts dieser positiven Finanzentwicklung erwartet Bundesgesundheitsministerin Schmidt von den Kassen weitere Beitragssenkungen: „Die Versicherten tragen zu einem erheblichen Teil zur guten finanziellen Situation der Krankenkassen bei. Ich erwarte, dass Spielräume auch zugunsten der Versicherten genutzt werden.“
Die Ministerin geht davon aus, dass spätestens bis Anfang 2005 die Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung auf unter 14 Prozent sinken können.
Quelle: Pressemitteilung